Kommunale Wärmeplanung in der VG Prüm

Das Land hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2045 soll klimaneutral geheizt werden. Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat diesbezüglich sogar ein noch früheres Ziel angestrebt. Bereits bis zum Jahr 2040 soll eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreicht werden. Die Verbandsgemeinde Prüm möchte aktiv zu diesem Wandel beitragen und hat diesbezüglich das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement vom Umwelt-Campus Birkenfeld (IfaS) zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beauftragt.
Die Verbandsgemeinde verfolgt im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung das Ziel, einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Dabei sollen die lokalen Treibhausgasemissionen schrittweise reduziert und nachhaltige sowie energieeffiziente Wärmeversorgungslösungen gefördert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, befasst sich die Verbandsgemeinde Prüm unter anderem mit folgenden Fragen: Wie kann in der Verbandsgemeinde die Wärmeversorgung der Zukunft aussehen? Welche Wärmequellen sind nutzbar, welche eher nicht?
Die Antworten auf diese und weitere Fragen werden durch das IfaS, welches seit Februar im Auftrag der Verbandsgemeinde tätig ist, im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung anhand folgender vier Meilensteine erarbeitet:
Die Meilensteine der Kommunalen Wärmeplanung:
Bestandsanalyse
Bei der Bestandsanalyse wird eine umfassende Bestandsaufnahme für die wesentlichen Nutzergruppen durchgeführt. Dabei werden die Gebäude- und Siedlungstypen unter anderem nach Baualtersklassen eingeteilt. Es wird eine Energieverbrauchs- und Energiebedarfserhebung durchgeführt. Es erfolgt die Ermittlung der Beheizungsstruktur der Wohn- und Nichtwohngebäude sowie die Wärme- und Kälteinfrastruktur.
Potenzialanalyse
Mithilfe der Potenzialanalyse werden konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie zum Ausbau erneuerbarer Energieträger entwickelt. Die Ergebnisse bilden eine Grundlage für die Entwicklung der Zielszenarien und Entwicklungspfade bzw. die Identifizierung von Fokusgebieten (Strategie und Maßnahmenkatalog).
Szenarioentwicklung
Nach Abschluss der Potenzialanalyse werden Zielszenarien unter Berücksichtigung der derzeit gültigen THG-Minderungsziele der Bundesregierung aufgestellt. Es werden die dafür benötigten Energieeinsparungen und die zukünftige Versorgungsstruktur sowohl für Einzelheizungen als auch Wärmenetze im Betrachtungsgebiet abgebildet.
Erstellung der Wärmewendestrategie und des Maßnahmenkatalogs
Bei der Erstellung der Wärmewendestrategie und des Maßnahmenkatalogs werden zwei bis drei Fokusgebiete identifiziert, die bezüglich einer klimafreundlichen Wärmeversorgung kurz- bzw. mittelfristig prioritär behandelt werden. Die Auswahl der Fokusgebiete kann grundsätzlich sowohl Eignungsgebiete für Wärmenetze als auch für die dezentrale Versorgung beinhalten. Für die ausgewiesenen Fokusgebiete werden konkrete, räumliche verortende Umsetzungspläne erarbeitet. Zudem werden Maßnahmenvorschläge erarbeitet, mit denen die sukzessive Umsetzung des Wärmeplans vorangetrieben werden kann.
Von der Theorie in die Praxis
Bis zum Ende des Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Maßnahme wird mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums zu 90 % gefördert.
Bürgermeister Aloysius Söhngen und seine Verwaltung sind bestrebt, die Energiewende in den 44 Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde schnell voranzubringen.
Ein transparentes Verfahren und eine regelmäßige Information der Bevölkerung ist der Verbandsgemeinde wichtig. Daher wird das Projektteam über Meilensteine entsprechend informieren und außerdem auf der Homepage der Verbandsgemeinde wichtige Informationen veröffentlichen.
Für Fragen steht Klimaschutzmanagerin Katharina Schmal-Prison ( katharina.schmal-prison@vg-pruem.de, 06551 943-358) gerne zur Verfügung.
